mit „Worschdsalat“ zur Völkerverständigung

Am 17. Mai 2002 hieß es für das Hohenloher Fahnenspiel wieder einmal „auf zum Internationalen Fahnenschwingertreffen“. Das 9. Treffen fand in Bollène, Frankreich statt. Nach zwölfstündiger Fahrt erreichten wir am Samstag, den 18. Mai um 8 Uhr unser ersehntes Ziel.
Nach der Begrüßung bekamen wir etwas zu Frühstücken und dann ging es schon in die Tracht und ab nach Avignon. Dort sollten wir die ‚Pont-d’Avignon‘ und den ‚Palais des Papes‘ anschauen. Allerdings scheiterte dieses Vorhaben für ein paar von uns an der chaotischen Organisation unser französischen Freunde. Nur Markus S. hat es geschafft, sich in die Gruppe, die den ‚Palais des Papes‘ besuchten, zu schleichen und ein Teil war auch auf der ‚Pont-d’Avignon‘. Der Rest hat zwei Stunden vor dem Papstpalast mit Kaffeetrinken und den antiken Porzellanmarkt anschauen verbracht.

Anschließend hieß es Mittagessen im Park des Papstpalastes. Als das Essen endlich da war, machten wir unsere Styroporschachteln auf und uns luckte eiskaltes Hühnchen auf Reis entgegen. Dazu gab es Baguette in rauen Massen. Als zweiten Nachtisch gab es dann ein leckeres Törtchen und Pudding, was ein wenig vom kalten Hühnchen ablenkte.

Am Nachmittag waren die ersten Auftritte angesagt. Wir schwangen vor dem Rathaus von Avignon. Anschließend gab es ein gemeinsames Schwingen vor dem Papstpalast.

Wieder zurück in Bollène liefen wir mit unserer Führerin Magali durch Bollène und schwangen an verschiedenen Plätze. Nach erfolgreich absolvierten Auftritten ging es zu einer Sporthalle, wo am Abend der Festabend stattfinden sollte. Dort gab es Quiche Loren, Zwiebelkuchen mit Fisch und Chips. Das Abendessen war dann der Gründe, die uns veranlassten, noch einmal zu unserem Bus an der Unterkunft zu kommen um Marmorkuchen, Flachswickel, den Weinkanister, Wurstsalat und außerdem noch die Peitschen und sämtliche Rucksäcke zu holen. Als wir das alles in der Halle hatten, konnte der Abend beginnen. Das Programm bestand aus Auftritten aller teilnehmenden Gruppen. Mit ein paar Kremper Bittern gestärkt ließ sich unser Auftritt dann auch bravorös gestalten. Wir zeigten die Deutsche Reihe und das verkehrte Rosenbrechen, beides begleitet durch zwei Trommeln und drei Flöten.

Danach hieß es wiedereinmal Völkerverständigung zu betreiben. Tine nahm da kurzerhand den Wurstsalateimer in die Hand und ließ alle internationale Gäste einmal das Original probieren (viele kannten dieses Gericht nicht). Geschmeckt hat es allen und sogar die, die anfangs skeptisch waren, haben sich doch noch überreden lassen und probierten eine Gabel. Schnell wurde Tine bekannt und trug den Rest des Abends den Eimer in der Hand und ihr ‚fraßen‘ die Schwinger (im wahrsten Sinne des Wortes) aus der Hand. Abends im Schloß, wo wir untergebracht waren, ging es weiter; locker wurden der Weinkanister, die Flaschen Kremper Bittern und einige Dosen Bier geleert und die Stimmung stieg stetig. Als Hans und Hugo auch den Weg zum Haus gefunden hatten, machte Hans noch die Bekanntschaft mit Franz Koffer, der wohl auf dem Weg zum Bett im Weg stand.

Am nächsten Morgen, nach einer kurzen Nacht, ging es nach dem Frühstück mit den Bussen zum „Chateau la Croix Chabriere“, wo wir einen Weinkeller besichtigten. Dort gab es noch eine kleine Weinprobe und Peitschenknallen von Hugo, Hans und Reinhard (aus St. Martin).

Wieder zurück in Bollène sollten wir wieder auftreten. Der erste Auftritt war vor dem Rathaus der Stadt und beim zweiten, der fast mitten auf der Straße war, schauten dann fast keine Zuschauer zu. Danach traf man sich wieder mit allen am Rathaus und schwang noch einmal gemeinsam, um hinterher mit den Fahnen das Rathaus zu stürmen und dort den Empfang beim Bürgermeisters zu erleben. Jedoch schon nach kurzer Zeit im Rathaus verließ ein Teil unserer Gruppe dieses schon wieder und trank etwas Kühles im Café gegenüber.

Ganz und gar nicht (im positiven Sinne) den Erwartungen entsprechen gab es zum Mittagessen: Salat mit Thunfisch, Schweinegulasch mit Reis, Käse und Apfelkuchen. Nach einem kurzen Mittagschläfchen oder Unterhaltungen ging es mit unseren Bussen nach „Baume de Transit“. Dort sollten wir wieder auftreten, was sich aber schwieriger als gedacht rausstellte. Der Wind machte allen Gruppen zu schaffen. Kurzerhand entschloss sich Boerke Naas ihren Stocktanz vorzuführen. Darauf ging es wieder zu einem gemeinsamen Treffpunkt und dort sollte es Abendessen geben. Das verzögerte sich auch wieder und wir standen wie so oft dieses Wochenende in der Gegend herum. Als es endlich etwas zu essen gab, wurde beim Austeilen schon wieder kaltes Hähnchen erspäht. Dazu gab es diesmal Wein, Pastete und einen Schokoladenkuchen. Viele nutzen danach noch das Angebot des gegenüberliegenden Pommesstandes.

Danach ging es zurück in das Schloß, um dort den letzten Abend zu feiern. Da trafen sich die Chefs der Gruppen und hielten ihre Besprechungen ab. Dort wurde auch entschieden, dass das nächste Internationale Fahnenschwingertreffen 2004 in Lichtenvoorde, Niederlande stattfinden wird.

Während die Chefs noch tagten, fing draußen die Musik der französischen Volkstanzgruppe an zu spielen und es wurde eifrig getanzt. Zwischendurch machten die niederländischen Gruppen noch einen Tanz und später spielten die Musikanten aus St. Martin im Sulmtal, Österreich.

Gegen elf Uhr in der Nacht entschieden wir uns langsam aufzubrechen und sich anfangen zu verabschieden. Am Bus wurde noch Wein gegen Kremper Bittern getauscht und dann ging es auch schon los.

Nach ca. zwölf Stunden Fahrt durch die Nacht und den Morgen kamen wir mit vielen neuen Erfahrungen müde und fröhlich wieder in Öhringen an. Wir freuen uns jetzt schon spätestens 2004 in Lichtenvoorde alle wiederzusehen.

Diese Gruppen waren dabei: